Louis Schranck

Daten



Eltern:
Geburtsdatum:
Sterbedatum:
Schreibweisen:
Wohnort:
Beruf:
Friedrich Schranck und Anna Maria Merz
1871
1928
Ludwig, Schran[c]k
Zeiskam, Deutsch-Ost-Afrika (Pflzg. Mariabrunn -Mamba- Bz. Moschi), Prerow
Farmer in Afrika; später Ferienpension in Prerow

Geschwister

Georg
Elise
Hermann


Emma
*23. Dezember 1867 - 18. Januar 1931
*30. November 1866 - 18. März 1908
*06. Oktober 1869 - 01. Dezember 1911
Dipl. Landwirt und Gastwirt "Zum Ochsen"
verheiratet mit Mina Oswalt
*29. April 1873 - 09. Januar 1945

Dokumente

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Sammelmappe (1908-1920)

Sammelmappe mit diversen Unterlagen
Von Onkel Ludwig Schrank - 1908-1920 in Deutschostafrika von 1. Farm Mariabrunn am Kilimandscharo - 2 Schriften in Suaheli? (arabisch?) * gefunden 1912

Sammelmappe (1908-1920)

Sammelmappe mit diversen Unterlagen
Drei F.F. Sport-Zigaretten Umschäge - zwei leere und eines mit Baumwolle - Beschriftungen:
1. Onkel Louis! - Baumwolle am *
2. Onkel Louis! - *
3. Onkel Louis! - *

Brief (1911)

Brief von Louis Schranck vom 31. Oktober 1911 an Emma Hoffmann
Briefkopf: L. Schranck - Pflzg. MARIABRUNN - MAMBA - Bezirk Moschi - Deutsch-Ostafrika
Liebe Tante! - Meine Karte mit Bild wirst du erhalten haben darin stellte ich dir einen Brief in Ausicht, den ich aber * auf die Feiertage schreiben wollte. Nun drückt mir gerade der Zufall jetzt * die Feder in die Hand um dir in meiner geschäftl. Angelegenheit zu informieren. Am Sonnntag kam ein Bote von Lagerkraut, ich musste * auf Leuten zum Amt fahren, * man * auf Zins-*, der mir eine * * hatte, zur * 1. * gegenüber hatten wollte. Der Ke(a)rl hatte die ** an einen Mann, der ihm als Zeuge geladen war, aber er war ungegebrauchlich * ich den Weg * Gericht * * konnte. * Aussage gab ich dem Gericht schriftlich zu Protokoll. Von * hatten die Askari an der * Grenze ergriffen. Sein * ist 2 Monaten * und 15 *. An der * * * war Gericht aber * gegenüber *, wollte der * * noch mal * *, ob die Askari auf ihn * gebracht hatten. Deshalb geht morgen einer meine Leute nach Moschi und da will ich die Gelgenheit benutzen, dir diesen Brief zu schicken, damit er dann prompt am 3. Nov. in Tanga mit dem eiligen *dampfer *. * Bote brachte mir auf eine Anzeige über die Ausführung einer Bestellung, die ich zus. mit Landsmann Flicker bei der Firma Theodor Wilkens, Afrikahaus Hamburg in Plantagengeräten und Werkzeug gemacht habe.
Wie mir E. geschrieben * die löbliche Absichtmir mit * 1000 unter die Arme zu greifen. * nun, liebe Tante, wann ich jetzt * * * * und * dor den * * *, daß du die * Absicht * * an meinen dir auf zu * * (* Januar) Hamburger Bank die Zahlung für mich zu machen. Es handel sich um ca. 130 Pfennig * * * * * überweisen hatten *.
Zur * auf * * * musste ich dir über mein * und * * * * der * * (* gegenüber) *. * * haben * * * * Pflanzung * der * für 120 ha ca. R *300- der Kauf der * ist jetzt * und * die Plfanzung als * * * * * * * * ich meine nur diejenigen bezügl. auf hiesigen Tätigkeit, * * die 2000 Pfennig von * * und * auf 250-300 R * zu * und Anschaffungen * * habe ich zum gröten Teil aus * * Möbel, Plantagengeräte, *, *, * * habe ich *. Allerdings hat mir Onkel Fritz auch mal * 100 M zugesendet die gröten Ausgaben ist der Lohn. Nach meinen bisherigen Zusammenstellungen bezahle ich im * 2500-3000 R dafür. * größeren Ausgaben, * und * in dem Umfang wie bei * haben wir hier noch nicht und * haben * * für* * * billig und * gut gehalten. Ich habe kein Platz für Leute auf * die * * allerdings hat man auf etwas * Risiko * * Löhne etc. etc. * * meiner Ernte * * wird sich am * auf der * war * Pflanzung ohne Land gekauft hat. * * daß ich * aus eigener Kraft wenn ich gesund bleibe * gut * kann. * nur hier * * * Genossenschaftsbank * * Mutter wie zuhause bei der man Geld zu mäßen Zinsen * * kann. * * zur * einer * * ob sie aber * * ist mal fraglich. Deshalb wäre ich dir sehr dankbar, wenn * dein Vorhaben zur * *. * * * für mich wäre wenn meine Frau mit * * * * Mariabrunn * * * ich ganz abgeben und will auf keinen * * Hausfrau * für unser besten * in jeder Beziehung. * die nicht auf? Wenn man sieht daß es vorwärts geht * einem der Mut und der *. In besagter Angelegenheit * du * gg. Mitteilung machen * mir dann * * geben kann * * * geben kann wie * * und * * * * * * * kann. Für * * * * w. d. dankbar. - Neffe Ludwig.





Brief (1913)

Brief von Louis Schranck vom 12. Januar 1913 an Emma Hoffmann
Liebe Tante! In * möchte ich noch eine Anfrage an dich *, * vielleicht * die * * uns Antwort * kommt. Mein Bote geht jetzt weg und * auf den Brief.
* * L'hafener ist bei Flicker eingetroffen * * ** zurück * Reitnauer, * in Firma Reitnauer * *, die dieses Jahr in Konkurs kamen. Er ist vorlöufig bei Flicker und hat * auf * als Volontör und Assistent angefangen. Meine Arbeit hat sich so * in der ich möglicherweise noch öffter Fieber Anfälle bekommen kann wäre ich mich * ohne *. Deswegen wäre es uns lieb, * über ihn zu erfahren, über Leumund etc. etc. Bitte es mir möglichst bahr zu besorgen. Mir * * * * * * * * gut haben, * ich * * bin. Hoffentlich * ich auf guten * * allen. Mit besten Grüßen Allerseits v. N. Ludwig
Seitentext: * Bitte die Anfrage * zu besorgen.


Brief (1913)

Brief von Louis Schranck vom 15. Dezember 1913 aus Moschi an Emma Hoffmann
Liebe Tante! - Endlich komme ich dazu, Deinen lieben Brief zu beantworten. Es geschieht aber nicht meinen 4 Schulen in Mamba sondern hier im Hotel in Moschi, wo ich mich schon 1 Woche aufhalte, um mich von einer Krankheit zu erholen. In der letzten Woche des November wurde ich plötzlich krank, hatte kurze Zeit Fieber und dachte nicht anders als an eine Nierenentzündung. Ich nahm infolgedessen auch kein Chinin und so wurde ich jeden Tag schwächer und schwächer, so dass mich Herr von Langheim mit seiner Rikshaw zu sich schaffen leiß, damit ich gut gepflegt würde. Da aber die Ursache der Krankheit noch nicht richtig erkannt war, wurde es aber auch hier nicht besser, so dass ich zu einem zweiten Arzt schicken ließ. Der vermutete sogleich Malaria und richtig hatte ich sie. Mit der eingeleiteten Chinin-Kur besserte sich sofort mein Zustand. Doch wollte ich mich doch mal vom Arzt genauer untersuchen lassen, ob er nichts an einem inneren Organ fände u. wollte Familie v. L. auch nicht solange zur Last fallen u. so ließ ich mich in der Hängematte nach Moschi tragen. Anfangs ging es bei heiterem Wetter, aber ca. 1 1/2 Stunden vor Moschi kam ich in einen furchtbaren Regen, sodass ich trotz Schirm z.T. durchnässt wurde. Ich kroch dann mit meinem * u. der Hängemathe in eine Eingeborenen Hütte um Alles zu trocknen. Der weitere Transport gestaltete sich dann z.T. schwierig, da an den abschüssigen Strecken die Träger keinen festen Halt hatten, dann stellte sich wieder Regen ein, sodass ich die letzte Wegstunde zu Fuß gehen mußte trotz meiner Schwäche. Nun es ging nur bergab jetzt und so war die Anstrengung nicht so groß In Moschi ging ich sogleich zum Arzt. Er stellte nur eine starke Milvergrösserung sie ist fast nochmal so groß wie normal und die Leber zeigte sich auch nicht ganz normal. Er verordnete neben der Chinin-Kur Karlsbader Salz zur Heilung der * * *. Ich bleibe noch 3-4 Tage hier bis ich soweit gekräftigt bin, dass ich zu Fuß heimkehren kann. Es läßt mir auch keine Ruhe mehr, dass meine Pflanzung ganz verwaist ist. Nur 2 Boys u. über Tag der Aufseher ist dort. Die Arbeiter haben Urlaub. Es erwartet mich viel Arbeit, ehe die kl. Regenzeit zu Ende geht und ich 1 1/2 ha Mais u. 3 1/2 ha Bohnen gepflanzt habe. Es wird schön alles im Gras stehen.
Ich habe leider D. Brief nicht hier, sodass ich nicht weiß ob ich alle D. Fragen berühre. Was das diesjährige Erntejahr anbelangt, so muß ich es als äußerst schlecht in vieler Beziehung hauptsächlich hinsichtlich der erzielten Preise bezeichnen. Mit großen Hoffnungen begann es, mit großer Enttäuschung schloß es ab. Kautschuk, der anfangs des Jahres recht guten Preis hatte, ging bald soweit herunter, dass kein Verdienst zu erzielen war. Und voraussichtlich bleibt er unlohnend für die hiesigen Pflanzer. D.h. soviel wie Ruin für die meisten Kautschukpfalnzer, sofern sie nicht gut fundiert sind. Es werden jetzt schon ganze Pflanzungen umgehauen für Aufnahme einer anderen Kultur. So hat ein Mancher in den letzten Jahren sein Geld in Kautschuk gesteckt und jetzt, dass er anfangen könnte zu ernten, kann er ihn wieder heraushauen. Traurig für die, die alles auf 1 Karte gesetzt haben.
Wir am Berg haben gottlob noch den Kaffee. Der hat sich infolge seiner guten Qualität in kurzer Zeit schon einen guten Ruf am Markt geschaffen. In Erkenntnis dieses Vorzuges schließen sich jetzt auch schon die Kaffeepflanzer zu einer Genossenschaft zusammen, um zu erreichen, dass der Kaffee in gleichmäsig wirklich guter Qualität in den Handel kommt und so sich seinen Ruf erhält. An Kaffee hatte ich hier * auch nur eine mittlere Ernte u. dazu geringen Preis. Daher auch das unbefriedigende Ergebnis. Bohnen fielen auch sehr schlecht aus. Nur Mais hat befriedigt. Darau kannst Du entnehmen, dass ich auf Rosen gebettet bin, wie kein Pflanzer überhaupt hier. Man merkt es auch überall. Die Geschäftsleute leiden auch sehr darunter. Die Bahn läßt im Personenverkehr einen Zug in der Woche ausfallen und da nur 2 gehen ist das schon empflindlich für den Verkehr.
Von Gg. oder E. habe ich weiter keine Nachricht. Hoffentlich schreiben sie sich hinter die Ohren, was ich ihnen geschrieben habe und vermeiden unliebsames Aufsehen. Auf D. eine Anfrage betr. des Fräuleins aus Leipzig teile ich Dir mit, dass ich auf meinen Brief keine Antwort bis jetzt erhalten habe. Habe die Vermutung, nämlich dass sie vielleicht ungünstige Auskunft von Mutterstadt erhalten haben, besteht auch für mich die Vermutung, dass sie den Brief übrhaupt nicht erhalten hat. Den letzthin erfuhr ich, dass unten in Tonga im Frühjahr ein schwarzer Postangestellter entlarvt worden sein, der ganze Sendungen Briefe u. hauptsächlich Aussichts- und Postkarten auf die Seite geschafft habe. Es ist daher sehr leicht möglich, dass der Brief diesem Kerl in die Hände gefallen ist. Se vermute ich, dass auch viele Aussichtskarten von mir nicht an ihre Adresse gelangten. z.B. Friedrich in Wulsdorf schrieb ich einige, nachdem er mir eine geschickt hatte. Er ließ die ganze Zeit nichts von sich hören. Nach Hermanns Tod schrieb ich auch einen dicken Brief, der kam auch nicht nach Mutterstadt.
Nun, wie geht es Dir? Wie geht es Tante u. Onkel und den Vettern und Basen dort? Richte viele Grüße aus an Alle auch an Herrn u. Frau Gerard. In der Hoffnung bald wohl gute Nachrichten von Dir zu erhalten begrüt Dich
Dein Lr. Neffe Ludwig. Gruß auch an Emma!


Brief (1917)

Original-Brief von Louis Schranck vom 26. Oktober 1917
D297 - Mozambique, 26.X.17 - Port. East. Afrika
My dear Sister! - Being captured 6.IX.17 at the Rovuma Front I have been brought with 5 other germans to Mozambique. I am healthy. Please write to me but you must write englisch.
Yours Brother L. Schrank - Landsturmmann

Brief (1917)

Brief von Louis Schranck - Übersetzung - Meine liebe Schwester.
Bin am 6. September 1917 gefangengenommen an der Rovuma Front. Ich bin mit 5 anderen zusammen nach Mosambik gebracht worden. Es geht mir gut. Bitte schreib mir, aber du musst englisch schreiben. Dein Bruder. L. Schrank - Landsturmmann

Briefumschlag (1917)

Briefumschlag von Louis vom 01. November 1917
An Mrs. Emma Schranck - Mutterstadt

Brief (Februar 1919)

Brief von Louis (Ludwig) vom 06. Februar 1919
An Emma Schranck - Verschickt aus Peniche/Portugal

Liebe Emma! Am 1.ds.dets betraten wir zum I. mal europäischen Boden, wie wir nach fast 2 monatl. Seereise überhaupt mal festen Boden unter den Füssen hatten. Am 4. XII. wurden wir in Mozambique eingeschifft. Die Reise ging über Capstadt, Luanda, die Inseln San Thome, Cap Ferische, Madeira. Die Reise kam uns sehr gut, allerdings bekam ich wieder Malaria nach einer Impfung gegen die Grippe in Lourenza Maquey u. vorgestern hier wieder. Auf dem Schiffe lebten wir verhältnismässig üppig, während hier im Kriegshospital sehr armselig dagegen. Ungeheizte Räume, kaltes Wasser v. d. Leitung, alles Essen nur halb warm. Am Äquator hatten wir unter der Hitze zu leiden, hier unter Kälte. Zum Glück wird es hier Frühjahr, es ist ungefähr wie im April dort. Die ungünstige Wendung, die der Krieg genommen hat, wird unserer liebe Heimat sehr Schweres Unheil gebracht haben. Noch einmal muss es Frühling werden auch für die Völker! - Vorläufig werden wir noch monatelang hier bleiben müssen. Schreibe nur deshalb einmal! Herzl. Grüsse an Verwandte u. Bekannte, Georg u. besonders Dich von deinem Bruder - Ludwig Schranck
Adr. Pris.da guerra - Peniche Portugal

Brief (August 1919)

Brief von Louis (Ludwig) vom 20. August 1919
An Emma Schranck - Verschickt aus Peniche/Portugal

Liebe Emma, D. Brief v. 24. VI. erhielt ich erst am 4. VIII., wo mag der liegen geblieben sein? Denn die meisten Briefe werden z. Zt. etwas prompter befördert. Daß du dich in der Plfanzungsangelegenheit an das Kol. amt gewendet hast, war auf alle Fälle gut, damit man dort ev. Formerkung genommen hat, u. weiß Dir besten Dank dafür. Ich habe noch nicht dorthin geschrieben, da mir betr. des Zustandes der Pflzg jede Unterlage fehlt. Ich habe einige mal nach O.A. geschrieben an Bekannte dort, ich bekam jedoch keine Antwort, denn die Engländer haben bekanntlich jeden Briefverkehr mit Kriegsgefangenen noch der Kol. unterbunden. Ich bin also ganz im Unklaren über die dort bestehenden Verhältnisse. - Man hoffte hier von Monat zu Monat nach D. ausgeliefert zu werden. Vergebene Hoffnung. Heute noch ist es für uns noch ganz unbestimmt, wann wir weg können. Die Engländer schieben die Schuld an dem verzögerten Abtransport ganz u. Regierung zu, wogegen diese jedoch sich verwahrt. Etwas muss ja dran sein. Aus dem Osten zurückfahrende holländische oder engl. Schiffe könnten uns ganz gut mitnehmen. Natürlich möchte ich erst nach Hause, ich muss doch eerst auf m. Gesundheitszustand untersucht werden, mß m. Löhnung erheben u.a.m. 2 von uns sind nach Spanien geflüchtet, in der Hoffnung früher nach Hause zu können, sind aber auch noch nocht weggekommen. Reituchner ist wohl mit der Truppe unter v. Lettow nach D. zurückgekommen, wenn er in s. Heimat gewesen sein sollte. Von Thomas ist es mir unerklärlich wie der nach D. oder auf s. Plfanzung gekommen sein soll, denn der war auch Kriegsgefangen. - Mein Befinden hat sich seit einem Monat so rasch verbessert, dass jedermann über m. gutes Aussehen erstaunt ist. Vor 3 Monaten hat man noch an m. Aufkommen gezweifelt, so war ich in folge des Fiebers heruntergekommen, jetzt sehe ich aus wie das Leben. Ich bade jeden Tag i.d. See, Sonne mich in der Sonne u. sehe jetzt braun aus wie ein Indianer. Die Klima-Übergangszeit hat die Entwicklung resp. Vermehrung alter Malaria-Parasiten begünstigt. Jetzt hat sich m. Natur wieder angepasst, u. ich fühle dass ich ziemlich intakt aus Afr. zurückgekommen bin. Allerdings sind m. Zähne kaput, will mir also erst ein Gebiss machen lassen, habe auch einen kleinen Bruch davongetragen, die Anlage dazu hatte ich schon in der Kindheit. Das Klima hier (eine Halbinsel) bekommt mir sehr gut. Von Onkel Fritz erhielt ich die Todesnachricht von I.B. mitgeteilt. Von Gertrud erhielt ich auch eine Karte. Ist Will. Hoffmann aus Rußland zurück? Freue mich sehr End. sowie die Verwandten bald wiederzusehen.
In u. Stube lag ein Südafrikaner, Heumhöfer geb. aus Malsch b. Karlsruhe schwer Krank an chron. Dysenterie. Ich hatte mich seiner angenommen da die Stewards in schlecht verpflegten, kochte ihm Diätkost etc. jedoch war er unfolgsam, liess sich verbotenen Sachen bringen z. Essen. Vor 8 Tagen bekam er hinten herum Kognak trank etwas zu viel auf einmal u. vor 4 Tagen haben wir ihn begraben.
Schreib mir noch mal, denn voraussichtlich sind wir in 2 Monaten noch hier. - Herzliche Grüsse allerseits von Deinem Bruder. - L. Schranck - Landsturmmann - Prisioneiro da guerra - Peniche, Portugal

Brief (Oktober 1919)

Brief von Louis (Ludwig) vom 07. Oktober 1919
An Emma Schranck - Verschickt aus Peniche/Portugal

Liebe Emma! Deinen l. Brief vom 23. IX erhielt ich gleichzeitig mit Ansichtskarte von Annweiler vor einigen Wochen. Es war bisher immer zu unbestimmt wann wir von hier wegkommen u. da beschloss ich Dir erst zu schreiben, wenn der Zeitpunkt u. Abfahrt bekannt werden würde. Nach vielem Hin u. Her telegrafieren dürfte jetzt die Zeit vom 20-25. ds. als solcher sicher erscheinen. Demnach brauchst Du hierher nimmer zu schreiben. Der Wörmann-Dampfer Lothar Bohlen holte die Civil-Gefangenen von den Agoren u. Lissabon ab u. soll nochmal zurück nach hierher, um uns abzuholen. Sollte er bis 20. ds. nicht kommen, so sollen wir mit portug. Schiffe abtransportiert werden. Kommen wir nach Hamburg, so werde ich von dort aus Friedrich u. Tante besuchen. Alsdann nach Berlin gehen, um meine u. Flickers Angelegenheiten zu ordnen. Fon Fl. weiß ich bis heute noch nicht, ob er noch lebt oder an seinen Wunden bei dem Feind gestorben ist. Auf Anfragen bei seinem Fetter Müller v. d. Haardt u. seinen Angehörigen habe ich noch keinen Bescheid erhalten. Von Berlin werde ich über Mannheim, Ludwigshafen, Germersheim, ev. zu Ludwig, Annweiler zu Dir kommen. Bis dahin wir Weihnachtszeit sein. Mein Fieber hat sich im Sept. wiederholt jedoch ohne mich stark anzugreifen. Es wird nicht so schnell weichen u. muss ich noch in D. eine regelrechte Kur verbunden mit Arsenseife. Kur durchmachen, um es los zu werden. Forgestern starb noch ein junger Landsmann am typh. Fieber. Enbenso ertrank bei den Azoren ein junger Deutsche, der mit Andern dem sie abholenden deutschen Dampfer entgegenschwamm. Der Dampfer wird von hier nach H. 6-7 Tage Fahrzeit haben, demnach rechne ich bestimmt Ende dieses Monats noch deutschen Boden zu betreten. Alles Weitere mündlich u. hoffentlich rechtbald!
Herzl. Gruss - D. Bruder L. Schranck - Prisioneiro de Guerra - Peniche, Portugal

Postkarte Darsser Ort

Postkarte vom Leuchtturm Darßer Ort

Postkarte Prerow

Postkarte Ostseebad Prerow i. Pomm. - Altes Bauernhaus, Langestrasse







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1871-1928

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